Das Lebensrad, welches eigentlich als klassische Methode aus dem Coaching bekannt ist, haben wir bei einem unserer Klassentrainings abgewandelt. Die Klasse sollte acht Bereiche festlegen, die Ihnen in der Arbeit im Klassenverbund wichtig sind. Diese Werte wurden skaliert und in die einzelnen Bereiche des "Klassenrads" eingetragen. Weiß bildet die Grundlinie vor dem Training also den Ist-Zustand. Orange bildet den Ist-Zustand nach dem Training wieder.
Situationsbeschreibung zum Beginn des Trainings:
Der Klassenverbund bestand aus 28 Schülerinnen und Schülern einer 7. Klasse einer Brennpunktschule in Hannover. Bereits bei der Ankunft, war eine extreme Trennung zwischen Jungen und Mädchen erkennbar. Eine Klassengemeinschaft war nahezu nicht vorhanden. Die Jungen in der Klasse nahmen eine dominant negativfokussierte Position ein.
Einleitung der Methode
Zum Beginn des Trainings saßen wir zusammen in einem Stuhlkreis. Bereits im November des Vorjahres nahm die Klasse an einem Training teil. Wir starteten zunächst mit einer Abfrage und Feedbackrunde, was sich in dem letzten halben Jahr verändert hat. Es folgten Aussagen wie, „Es ist schlimmer geworden!“ „Das hat nichts gebracht!“. Als wir die Klasse dann fragten, ob Sie denn eine bessere Idee als das Training hätten, folgten nur Aussagen, die etwas mit Freizeit zu tun hatten. Um die Werte zu skalieren, könnt ihr unser kostenloses PDF hier herunterladen.
Zum Ausfüllen wurde eine Bildung von Kleingruppen vermieden, um eine gegenseitige Beeinflussung zu vermeiden. Die Zettel wurden nach einer kurzen Bearbeitungszeit eingesammelt (Achtung: Bitte alle Zettel unbedingt aufheben) die Werte eines jeden Themas wurden von allen Mitgliedern addiert und durch die Teilnehmendenzahl dividiert. So wurde der Durchschnittswert berechnet, der auf das Klassenrad an der Tafel übertragen wurde. Alle Punkte werden mit einer Linie verbunden. Bei unserer Klasse lag der Wert mit dem meisten Potenzial der Veränderung im Bereich Respekt. Dieser wurde mit 1,2 bewertet. Wir legten mit der Klasse ein Ziel in diesem Bereich mit der SMART-Methode fest und starteten mit dem Training.
Abschluss:
Nach zwei Mal vier Stunden Training begaben wir uns in die Abschlussrunde. Hier wurden die Zettel noch einmal an die Teilnehmenden ausgehändigt und erneut skaliert. Dabei konnten wir feststellen, das in fast allen Bereichen die Werte verbessert wurden. Meist um 0,7 bis 1,3 Punkte. Um den erweiterten Kompetenzbereich darzustellen, tragt alle Punkte auf dem Lebensrad ein und verbindet diese mit einer anderen Farbe.
Kleine Veränderungen haben manchmal eine große Wirkung. Aus systemischer Sicht wissen wir, dass Gruppen und Changeprozesse wie ein Mobile fungieren. Stößt man ein Teil an, gerät das ganze System in Bewegung.
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